Historisches zum Gebäude
Das fast quadratische Gebäude mit zwei Straßenseiten feierte am 2. Mai 1960 Richtfest. Aus dieser Zeit stammen die massiven Betonstrukturen, da damals die Aufbereitung und Abfüllung von Weinimporten und die Herstellung von Spirituosen im Hause stattfand. Im ersten Obergeschoss befand sich die Abfüllung, im zweiten Obergeschoss das Kontor, im dritten und vierten Obergeschoss das Lager. Abgefüllt wurde damals durch den Falldruck der im vierten Stock stehenden Fässer zur ersten Etage!

1977 wurde das Gebäude für eine internationale Spedition in ein reines Bürohaus umgebaut. Damals wurden die wärmedämmenden Außenseiten aus Glas angebaut. Eine technisch sehr elegante Lösung, damals Stil prägend für die Martinistraße. Die Nachbarhäuser zum Brill sind neueren Baujahrs und leider in einem anderen Baustil. Wärmetechnisch gehört dieses Gebäude zu den energieeffizientesten der Innenstadt!

2002 wurden die Garagenstellplätze an der Langenstraße zu Ladenflächen umgebaut und ein neuer Eingang von der Langenstraße geschaffen. Sie können wahlweise als Büroadresse Langenstr. 47 oder Martinistr. 60 angeben.

Viele weitere kleine Optimierungen innerhalb des Gebäudes wurden in den letzten Jahren durchgeführt, so sind fast alle Flurbeleuchtungen energiesparend in LED-Technik ausgeführt, die Außenbeleuchtungen werden per Astro-Zeitschaltuhren geschaltet. Alle Toilettenanlagen sind überarbeitet, die meisten davon mit Fliesen in der Mode von 2018. 2021 wurde der Fahrstuhl komplett erneuert.

Der Eigentümer legt Wert auf selbsterklärende Technik, damit die Benujtzer und Handwerker schnell erkennen, warum etwas so und nicht anders gelöst ist. Trotz des Alters der Grundstruktur wirkt das Gebäude Neu.

Historische Anmerkungen zur Altstadt
Dieser Teil der Bremer Altstadt war seit frühester Zeit bebaut. Im 19. Jahrhundert verlief auf dem Grundstück die Sempfstraße, die hier in die Langenstraße einmündete und durch Grundstückszusammen­legung Ende der 40er Jahre komplett überbaut wurde.

Erst ab 1959 konnte dieses Haus gebaut werden, da die Stadt Bremen erst damals die genaue Straßenlage der Martinistraße definiert hat. Die Martinistraße ist eine völlig neue Schneise durch die bis dahin verkehrsungünstige Altstadt. Bis in die Mitte der 70er Jahre wurden für den damals ansässigen Produktionsbetrieb die langen 38-Tonnen-Lkw auf der Straße ent- und beladen, was entsprechende Verkehrsbehinderungen auslöste.

In den 90er Jahren entstand an der Weser und der dort verlaufenden Schlachte das lebhafte Gastronomieangebot.