Maschinenbau

CE-Kennzeichnung - Sondermaschinen

Lange lange Zeit war ich Normenfetischist, suchte also für Ihr Produkt aufwändig die Normen zusammen und dann weniger Aufwand mit der Risikobeurteilung erlebt. Im Jahr 2022 erstelle ich in Abstimmung mit dem Konstrukteur (oder Importeur, der die Maschine auch mal ausprobiert!) Unterlagen die belegen, dass

  1. die grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der Maschinenrichtlinie bekannt und eingehalten sind und
  2. eine Risikobeurteilung erstellt wurde – die Sie als Kunde anpassen können bzw. sollten, denn oft fallen einem beim Durchlesen Details auf, die man besser erfassen und beschreiben kann als im ersten Anlauf (:-))

Die Risikobeurteilung sollte, da diese oft an Kunden übergeben wird, nicht die technischen Geheimnisse und Tricks der Konstruktion beinhalten sondern (nur) in Richtung Personenschutz die wichtigen Eigenschaften der Maschine. Die Hauptgefahren (z. B. Quetschgefahr beim Stanzen) sind fast immer schon vom Konstrukteur ermittelt und minimiert worden.

Bei Diskussionen kommt der berühmte Bewertungsbaum für Gefahren zum Einsatz, der je nach Normenansatz unterschiedlich formuliert wird, aber seit mehr als 30 Jahren nach den gleichen Prinzipien aufgebaut ist.

Es hat sich bewährt, die elektrischen Gefahren an Maschinen durch Normen wie EN 60204 zu bewerteten, ggf. auch mithilfe weiterer Normen wie EN ISO 13849 oder EN 62061.

Pneumatische (EN ISO 4414, früher EN 983) und hydraulische Gefahren (EN ISO 4413, früher EN 982) werden ähnlich dem vorhergehenden Punkt (Elektrotechnik) bearbeitet. Erfahrungsgemäß sind die allermeisten Druckgeräte mehr als gute Ingenieurspraxis, kurz GIP, eingestuft.

Die Dokumentation der Maschine insbesondere bei Zukaufteilen und Steuerung (Schaltplan & Programmierung) ist immer Ihr Ding als Maschinenhersteller bzw. Importeur!

Hinweis: leider gab es auch 2021 noch Kunden, die eine Risikobeurteilung nach Maschinenrichtlinie mit einer Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsschutzregelungen verwechseln und entsprechend hochformalisierte lange Papiertausdrucke (z.B. nach EN ISO 12100) wünschen. Nein: mein Anspruch war auch bei Fehlbedienungen eine sichere Maschine zusammen mit dem Konstrukteur zu generieren.